Warum wir keinen Bio-Honig anbieten


Heutzutage ist die Nachfrage nach biologisch zertifizierten Produkten überall sehr hoch. Häufig werden wir gefragt, warum wir keinen Bio-Honig vertreiben. Hierfür gibt es für uns überzeugende Gründe. Für uns ist es essenziell, nachhaltig und ressourcenschonend zu arbeiten. Deshalb setzen wir auf eine regionale Herstellung mit kurzen Wegen, um unseren ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten und die Bienen zu schützen.

 

Unsere Beweggründe gegen Bio-Honig:

 

Bewegungsradius der Bienen:

Bienen fliegen in einem begrenzten Gebiet, das wir kaum kontrollieren können. Daher kann ich nicht garantieren, dass sie ausschließlich auf biologisch bewirtschafteten Flächen sammeln. Bei Blütenhonigen ist eine strikte Bio-Zertifizierung schwierig, da die Flächen, auf denen die Bienen Pollen und Nektar sammeln, nicht vollständig kontrollierbar sind. Wald- und Tannenhonig sind in der Regel unbehandelt, auch wenn keine Bio-Zertifizierung vorliegt.

 

Vermeidung langer Strecken:

Viele Wanderungen, die für die Honiggewinnung notwendig wären, führen zu mehr CO₂-Emissionen. Ich bin kein Bio-Imker, verzichte aber bewusst auf längere Transporte in fernere Regionen.

 

Fremdstoffe und Behandlungsmethoden:

Während Bienen Schadstoffe in den Honig abgeben können, beeinflusse ich die Qualität durch meine Arbeitsweise deutlich mehr. Ich verwende ausschließlich organische Behandlungsmittel wie Oxalsäure und arbeite mit biotechnischen Verfahren wie der Brutentnahme. Das bedeutet, ich halte meine Imkerei nachhaltig und im Einklang mit der Natur.

 

Das Wachs als entscheidender Qualitätsfaktor:

In der Bio-Imkerei ist zertifiziertes Wachs Pflicht. Mein eigenes Wachs, das ich während der Honigernte sammele, ist unbelastet und hochwertig. Ich vertraue auf die Qualität meines eigenen Wachses. Würde ich es ersetzen müssen, müsste ich zertifiziertes Wachs aus Übersee importieren – doch das widerspricht meinem nachhaltigen Ansatz.

 

Regionale Imkerei bei Futter und Beuten:

Ich verwende ausschließlich Holz aus der Region für meine Beuten und verarbeite alles selbst. Beim Zuckereinkauf greife ich auf deutschen Rübenzucker zurück, der aus der Nähe stammt. Die Entfernung beträgt rund 200 km, was im Vergleich zu Importen aus Übersee, die mit hohem CO₂-Ausstoß verbunden sind, ein nachhaltiger Ansatz ist.

 

Fazit:

Bio-Honig ist nicht zwangsläufig von besserer Qualität als konventionell erzeugter Honig. Für mich zählt die Haltung des Imkers und die Art der Herstellung. Das Wohlergehen der Bienen und der Natur liegt mir sehr am Herzen. Nur gesunde Bienen produzieren hochwertige Produkte, die ich mit gutem Gewissen verkaufe, kann.